Nu alrest lebe ich mir werde
Walther von der VogelweideLanguage: German, Middle High (ca.1050-1500)
Nu alrest lebe ich mir werde, I
sit min sündic ouge siht
daz reine lanl und ouch die erde,
den man so viI eren giht.
mirst geschehen des ich ie bat,
ich bin komen an die statt,
da got mennischlichen trat.
Schoeniu lant rich unde here, II
swaz ich der noch han gesehen,
so bist duz ir aller ere.
waz ist wunders hie geschehen!
daz ein magt ein kint gebar
here ubr aller engel schar,
was daz niht ein wunder gar?
Hie liez er sich reine toufen, IV
daz der mensche reine si;
do liezer sich herre verkoufen,
daz wir eigen wurden fri.
anders waeren wir verlorn;
wol dir, sper, kriuz unde dorn!
we dir, heiden, deist dir zorn!
Do er den tlevel do geschande, VII
daz nie kaiser bal gestreit,
do fuor er her wider ze lande:
do huop sich der juden leit,
daz er herre ir huote brach,
und daz man in sit lebendic sach,
den ir hant sluoc unde stach.
Kristen, juden unde heiden XI
jehent daz diz ir erbe si.
got sol uns ze reht bescheiden
durch die sine namen dri.
al diu welt diu stritet her:
wir sin an der rehten ger:
rehl ist daz er uns gewer.
sit min sündic ouge siht
daz reine lanl und ouch die erde,
den man so viI eren giht.
mirst geschehen des ich ie bat,
ich bin komen an die statt,
da got mennischlichen trat.
Schoeniu lant rich unde here, II
swaz ich der noch han gesehen,
so bist duz ir aller ere.
waz ist wunders hie geschehen!
daz ein magt ein kint gebar
here ubr aller engel schar,
was daz niht ein wunder gar?
Hie liez er sich reine toufen, IV
daz der mensche reine si;
do liezer sich herre verkoufen,
daz wir eigen wurden fri.
anders waeren wir verlorn;
wol dir, sper, kriuz unde dorn!
we dir, heiden, deist dir zorn!
Do er den tlevel do geschande, VII
daz nie kaiser bal gestreit,
do fuor er her wider ze lande:
do huop sich der juden leit,
daz er herre ir huote brach,
und daz man in sit lebendic sach,
den ir hant sluoc unde stach.
Kristen, juden unde heiden XI
jehent daz diz ir erbe si.
got sol uns ze reht bescheiden
durch die sine namen dri.
al diu welt diu stritet her:
wir sin an der rehten ger:
rehl ist daz er uns gewer.
Contributed by Riccardo Gullotta - 2024/8/2 - 18:46
Language: German
Deutsche Übersetzung / Traduzione tedesca / German translation / Traduction allemande / Saksankielinen käännös:
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JETZT ERST LEBE ICH RICHTIG
Jetzt erst lebe ich richtig,
seitdem mein sündiges Auge
das Heilige Land und die Erde sieht,
von der man so viel Ehrenvolles sagt.
Mir ist zuteil geworden, worum ich immer gebeten habe:
Ich bin an diejenige Stätte gekommen,
wo Gott als Mensch wandelte.
Schöne Lande, reich und herrlich,
was ich davon bisher gesehen habe,
die übertriffst Du alle weit.
Denn was für ein Wunder ist hier geschehen!
Dass (nämlich) eine Jungfrau ein Kind gebar,
herrschend über alle Engelscharen,
war das nicht ein vollkommenes Wunder?
Hier ließ er, obwohl er rein war, sich taufen,
damit auch der Mensch rein sei.
Dann ließ er sich hier verkaufen,
so daß wir Leibeigene frei wurden.
Anderenfalls wären wir verloren gewesen.
Heil dir, Speer, Kreuz und Dornenkrone!
Weh dir, Heidenschaft, daß dir das Zorn bereitet!
Nachdem er den Teufel besiegt hatte,
besser als jemals ein Kaiser gestritten hat,
da kam er zurück auf die Erde.
Und es schmerzte die Juden, dass
er, der Herr, ihre Wache durchbrach und
dass man ihn seitdem als Lebenden sah,
den sie mit ihren Händen geschlagen und durchbohrt hatten.
Christen, Juden und ,Heiden' (= Muslime)
behaupten, dass dieses Land ihr Erbe sei:
Gott soll uns dies nach Recht entscheiden
im Namen seiner Dreieinigkeit.
Die ganze Welt streitet hierum:
wir allein Verlangen es zu Recht:
Recht ist es, dass er es uns zuerkennt
Jetzt erst lebe ich richtig,
seitdem mein sündiges Auge
das Heilige Land und die Erde sieht,
von der man so viel Ehrenvolles sagt.
Mir ist zuteil geworden, worum ich immer gebeten habe:
Ich bin an diejenige Stätte gekommen,
wo Gott als Mensch wandelte.
Schöne Lande, reich und herrlich,
was ich davon bisher gesehen habe,
die übertriffst Du alle weit.
Denn was für ein Wunder ist hier geschehen!
Dass (nämlich) eine Jungfrau ein Kind gebar,
herrschend über alle Engelscharen,
war das nicht ein vollkommenes Wunder?
Hier ließ er, obwohl er rein war, sich taufen,
damit auch der Mensch rein sei.
Dann ließ er sich hier verkaufen,
so daß wir Leibeigene frei wurden.
Anderenfalls wären wir verloren gewesen.
Heil dir, Speer, Kreuz und Dornenkrone!
Weh dir, Heidenschaft, daß dir das Zorn bereitet!
Nachdem er den Teufel besiegt hatte,
besser als jemals ein Kaiser gestritten hat,
da kam er zurück auf die Erde.
Und es schmerzte die Juden, dass
er, der Herr, ihre Wache durchbrach und
dass man ihn seitdem als Lebenden sah,
den sie mit ihren Händen geschlagen und durchbohrt hatten.
Christen, Juden und ,Heiden' (= Muslime)
behaupten, dass dieses Land ihr Erbe sei:
Gott soll uns dies nach Recht entscheiden
im Namen seiner Dreieinigkeit.
Die ganze Welt streitet hierum:
wir allein Verlangen es zu Recht:
Recht ist es, dass er es uns zuerkennt
Contributed by Riccardo Gullotta - 2024/8/2 - 18:47
Language: English
English translation / Englische Übersetzung / Traduzione inglese / Traduction anglaise / Englanninkielinen käännös:
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NOW, FOR THE FIRST TIME, DO I LIVE WORTHILY
Now, for the first time, do I live worthily
since my sinful eye saw
the Holy Land and the soil
which is praised so highly.
That which I have prayed for has happened
I have come to the place
where God walked as man.
O beauteous land, rich and noble,
over all that which I have seen before
are you the crowning glory.
What for miracles have happened here!
That a maiden bore a child
a Lord over all the ranks of angels,
was that not a miracle most rightly?
Here he let himself be baptized
so that mankind be purified;
there he let himself be betrayed
so that we would be free.
Otherwise we would have been lost;
To your salvation - spear, cross and thorn!
O woe ye pagans, wrath shall descend upon you!
After he had shamed the devil
which no emperor could have done better
he then returned to the world:
Then arose the Jews suffering
that he the Lord broke their seals
and that he was seen alive among man,
he whom their hands had struck and stabbed.
Christians, Jews and Pagans ('Saracens')
say this (land) is their inheritance.
God should righteously decide this
in the name of his Trinity.
The entire world battles here:
we however have the righteous claim!
right is that he acknowledge us!
Now, for the first time, do I live worthily
since my sinful eye saw
the Holy Land and the soil
which is praised so highly.
That which I have prayed for has happened
I have come to the place
where God walked as man.
O beauteous land, rich and noble,
over all that which I have seen before
are you the crowning glory.
What for miracles have happened here!
That a maiden bore a child
a Lord over all the ranks of angels,
was that not a miracle most rightly?
Here he let himself be baptized
so that mankind be purified;
there he let himself be betrayed
so that we would be free.
Otherwise we would have been lost;
To your salvation - spear, cross and thorn!
O woe ye pagans, wrath shall descend upon you!
After he had shamed the devil
which no emperor could have done better
he then returned to the world:
Then arose the Jews suffering
that he the Lord broke their seals
and that he was seen alive among man,
he whom their hands had struck and stabbed.
Christians, Jews and Pagans ('Saracens')
say this (land) is their inheritance.
God should righteously decide this
in the name of his Trinity.
The entire world battles here:
we however have the righteous claim!
right is that he acknowledge us!
Contributed by Riccardo Gullotta - 2024/8/2 - 18:50
Language: Italian
Traduzione italiana / Italienische Übersetzung / Italian translation / Traduction italienne / Italiankielinen käännös:
Anna Martellotti
Anna Martellotti
SOLO ORA MI REPUTO DEGNO DI VIVERE
Solo ora mi reputo degno di vivere
da quando il mio occhio di peccatore vide
la Terra Santa e il suolo
tanto altamente lodato.
E’ accaduto ciò per cui ho pregato
Sono giunto nel luogo
che Dio fatto uomo calpestò.
Belle terre ricche e nobili,
per quante io ne abbia viste finora,
tu sei però di tutte la gloria.
Quanti miracoli sono accaduti qui!
Che una vergine abbia generato un bambino
nobile su tutta la schiera degli angeli,
non fu questo forse un miracolo al massimo grado?
Qui egli, puro, si fece battezzar
affinché l'uomo sia puro;
e qui si fece vendere perché noi schiavi diventassimo liberi.
Altrimenti saremmo stati perduti;
Salute a te lancia, croce e corona di spine!
che sarà di quelli su cui si volge la tua ira!!
Dopo che egli ebbe là svergognato il diavolo
cosa che mai imperatore fece meglio
qui tornò di nuovo sulla terra:
Allora ebbe inizio il danno dei giudei,
perché lui, il Signore, ruppe la loro sorveglianza
e lo si vide dopo di allora vivo,
lui che la loro mano aveva percosso e ferito.
Giudei, cristiani e pagani
dicono che questa terra è loro eredità.
Dio deve giudicarci secondo giustizia
per i suoi tre nomi.
Tutto il mondo disputa qui, il nostro desiderio è giusto.
Il mondo intero combatte qui:
giusto è che Dio ce lo accordi!
Solo ora mi reputo degno di vivere
da quando il mio occhio di peccatore vide
la Terra Santa e il suolo
tanto altamente lodato.
E’ accaduto ciò per cui ho pregato
Sono giunto nel luogo
che Dio fatto uomo calpestò.
Belle terre ricche e nobili,
per quante io ne abbia viste finora,
tu sei però di tutte la gloria.
Quanti miracoli sono accaduti qui!
Che una vergine abbia generato un bambino
nobile su tutta la schiera degli angeli,
non fu questo forse un miracolo al massimo grado?
Qui egli, puro, si fece battezzar
affinché l'uomo sia puro;
e qui si fece vendere perché noi schiavi diventassimo liberi.
Altrimenti saremmo stati perduti;
Salute a te lancia, croce e corona di spine!
che sarà di quelli su cui si volge la tua ira!!
Dopo che egli ebbe là svergognato il diavolo
cosa che mai imperatore fece meglio
qui tornò di nuovo sulla terra:
Allora ebbe inizio il danno dei giudei,
perché lui, il Signore, ruppe la loro sorveglianza
e lo si vide dopo di allora vivo,
lui che la loro mano aveva percosso e ferito.
Giudei, cristiani e pagani
dicono che questa terra è loro eredità.
Dio deve giudicarci secondo giustizia
per i suoi tre nomi.
Tutto il mondo disputa qui, il nostro desiderio è giusto.
Il mondo intero combatte qui:
giusto è che Dio ce lo accordi!
Contributed by Riccardo Gullotta - 2024/8/2 - 18:51
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Text und Musik /Testo e musica / Lyrics and music / Paroles et musique / Sanat ja sävel
Walther von der Vogelweide
Interpretiert von / Interpreti / Performed by / Interprétée par / Laulavat:
Ensemble Unicorn
Album: Minnesang In Südtirol
L’autore Walther von der Vogelweide fu uno dei cantori i tedeschi del XIII secolo, chiamati Minnesänger. Analogamente al trovatori della Francia Meridionale essi furono cavalieri, cadetti senza averi o piccoli vassalli che cercarono un riscatto nella narrazione attraverso canzoni di genere lirico ispirandosi alla lirica provenzale. A differenza dei Trovatori i Minnesänger allargarono il campo al genere epico.
Nella storia della letteratura a tali artisti errabondi si attribuiscono i meriti della spinta propulsiva verso la lingua volgare e soprattutto l’emancipazione della musica profana dalla musica sacra. Si pose già allora la contrapposizione tra Minnedienst/ amor cortese e Gottensdienst / impegno religioso.
Ci rendiamo conto che la portata del fenomeno fu complessa e variegata dati i numerosi ambiti culturali, ci rendiamo conto che l’epica e l’esaltazione delle Crociate rispondevano ad una quantità di esigenze storiche di quel periodo. E tuttavia, non possiamo passare in secondo piano che molti minnesanger parteciparono alle rovinose crociate, dalla terza in poi. La musica sacra, uscita dalla finestra rientrava in forme diverse dalla porta. Basta scorrere le righe di questo lied per rendersene conto. Nell’ultima strofa siamo addirittura in modo inequivocabile al Gott mit Uns.
L’obiettività ci impone di riferire che la nostra opinione di profani diverge da quella dell’insigne filologa Anna Martellotti. In soldoni, distinguendo nella letteratura dell’epoca tra composizioni centrate sul pellegrinaggio in Terrasanta e composizioni volte ad esaltare le crociate e l’impegno militare la studiosa propende a classificare l’opera specifica nel primo filone. La sua analisi è fine, strutturata e abbonda di riferimenti. Segue qualche stralcio del saggio di Anna Martellotti sul Palästinalied
Si tratta quindi dell’atteggiamento del pellegrino, e non del guerriero crociato; perciò, se si vorranno trovare analogie tematiche alla poesia di Walther, non sarà nella letteratura di propaganda, nel Kreuzlied o nella predica, che si dovrà cercate, ma sarà proprio nell’ampio corpus (per altro assai poco noto) dei racconti di pellegrinaggio e delle descrizioni della Terrasanta. Va anzi osservato come un siffatto genere letterario, cui appartengono scritti che vanno dalla sommaria descrizione di Gerusalemme e dintorni a narrazioni particolareggiate e personali di veri e propri viaggi in Palestina (genere che, iniziatosi intorno al IV secolo, continua a fiorire nelle epoche successive), si dimostri particolarmente abbondante nei secoli XII e XIII : in questo periodo infatti si assiste, in concomitanza con l’esperienza crociata, a un cospicuo incremento del pellegrinaggio.
Se da un lato è vero che le componenti del pellegrinaggio e della spedizione militare non sono facilmente separabili, se la crociata resta comunque anche un pellegrinaggio, se il simbolo della croce sulla spalla contrassegna così il pellegrino come il guerriero, è anche vero, d’altro canto, che l’atteggiamento del predicatore di crociata e del poeta cortese che scrive in favore di essa si presenta con caratteristiche affatto diverse da quelle del pacifico pellegrino che descrive il suo viaggio in Terrasanta: in realtà la letteratura di pellegrinaggio si affianca alla produzione storca e a quella propagandistica, conservando però sempre tratti peculiari, organizzandosi intorno a una differente tematica e, specialmente, rivelando una disposizione mentale tutta propria verso Gerusalemme e i luoghi santi.
Allora? A nostro modesto avviso la spiegazione potrebbe essere questa: nell’esprimere un giudizio su un’opera non basta attenersi soltanto alle intenzioni dell’autore e ai suoi orizzonti culturali, occorre valutare anche come viene percepita nel corso dei tempi. Senza cadere in un determinismo semplicistico (altrimenti dovremmo inferire che Wagner era uno incline alla cultura nazista ante litteram) non possiamo ignorare, per così dire, gli usi. E su questi di dubbi ce ne sono pochi. In secondo luogo, anche se forse Walther von der Vogelweide non poteva all’epoca porsi la domanda nelle dimensioni e nel contesto degli sviluppi storici successivi, ci sembra che di segni di fondamentalismo cristiano nel suo lied ce ne sono tanti e pesanti.
Seguiranno altri fondamentalismi, mostri che sacralizzano la terra o il libro : quanto disumani, aberranti e contrari alla vita è sotto gli occhi di tutti, non passa giorno.
[Riccardo Gullotta]