Wie nun, ihr Herren, seid ihr stumm,
dass ihr kein Recht könnt sprechen?
Was gleich und grad ist, macht ihr krumm,
helft niemand zu sein Rechten?
Mutwillig übt ihr Gwalt im Land,
nur Frevel geht durch eure Hand,
was will zuletzt draus werden?
Ihr ungerechten Herren wisst,
dass ihr der Armen Dulden
doch einmal bitter büßen müsst
als euer eigen Schulden.
Der bösen Taten Klagemund
wird euch in eures Herzensgrund
ein bitter Urteil sprechen.
All Erdenrund ist voll Geschrei,
verletzt sind Recht und Sitten.
Ihr armen Menschen kommt herbei,
ists nicht genug gelitten?
Wir brauchen aller Seel und Kraft,
dass nach viel böser Leidenschaft
ein neu Geschlecht erwache.
dass ihr kein Recht könnt sprechen?
Was gleich und grad ist, macht ihr krumm,
helft niemand zu sein Rechten?
Mutwillig übt ihr Gwalt im Land,
nur Frevel geht durch eure Hand,
was will zuletzt draus werden?
Ihr ungerechten Herren wisst,
dass ihr der Armen Dulden
doch einmal bitter büßen müsst
als euer eigen Schulden.
Der bösen Taten Klagemund
wird euch in eures Herzensgrund
ein bitter Urteil sprechen.
All Erdenrund ist voll Geschrei,
verletzt sind Recht und Sitten.
Ihr armen Menschen kommt herbei,
ists nicht genug gelitten?
Wir brauchen aller Seel und Kraft,
dass nach viel böser Leidenschaft
ein neu Geschlecht erwache.
Contributed by Bernart Bartleby - 2019/4/6 - 23:10
Language: German
WIE NUN, IHR HERREN, SEID IHR STUMM
Wie nun, ihr Herren, seid ihr stumm,
Daß ihr kein Recht künnt sprechen?
Was gleich und grad, das macht ihr krumm,
Helft niemand zu seim Rechten,
Mutwillig übt ihr Gwalt im Land,
Nur Frevel geht durch eure Hand,
Was will zuletzt draus werden?
Von Mutterleib die böse Art,
Gottlos und ganz verkehret,
Treibt Büberei zu jeder Fahrt,
Mit Lügen sie sich nähret,
Unrichtig gehn sie ihren Gang
Und stechen um sich wie ein Schlang,
Giftig mit großem Wüten.
Gleichwie die Otter stopfet zu
Das Ohr für dem Beschwerer,
Damit er ihr kein Schaden tu,
Wenn sie sein Stimm sollt hören,
So tun die giftign bösen Würm,
Wenn Gott sagt: nehmt das Recht in Schirm,
So habn sie keine Ohren.
Schlag sie aufs Maul, zerbrich ihr Zähn,
Ihr Backenzähn zerstoße,
Laß ihre Macht schmählich zergehn,
Wie Wasser ausgegossen,
Greif drein, Herr, ihre Pfeil zerbrich,
Die sie gerichtet habn auf mich,
Mein Seele zu verderben.
Für Angst ihr Seel verschmachtet furt,
Gleichwie die Schneck im Sommer,
Gleichwie ein unzeitig Geburt,
Die ans Taglicht nicht kommet,
Ihr Dornen werden reifen nicht,
Weil in der Blüt dein Zorn und Gricht
Sie frisch hinweg wird reißen.
Der Grechte solchs wird schauen an
Mit fröhlichem Gemüte,
Wenn durch Gotts Rache baden kann,
Sein Fuß in ihrem Blute,
Denn wird es rühmen jedermann,
Wer Gott vertraut hat wohlgetan,
Gott ist noch Richter auf Erden.
Wie nun, ihr Herren, seid ihr stumm,
Daß ihr kein Recht künnt sprechen?
Was gleich und grad, das macht ihr krumm,
Helft niemand zu seim Rechten,
Mutwillig übt ihr Gwalt im Land,
Nur Frevel geht durch eure Hand,
Was will zuletzt draus werden?
Von Mutterleib die böse Art,
Gottlos und ganz verkehret,
Treibt Büberei zu jeder Fahrt,
Mit Lügen sie sich nähret,
Unrichtig gehn sie ihren Gang
Und stechen um sich wie ein Schlang,
Giftig mit großem Wüten.
Gleichwie die Otter stopfet zu
Das Ohr für dem Beschwerer,
Damit er ihr kein Schaden tu,
Wenn sie sein Stimm sollt hören,
So tun die giftign bösen Würm,
Wenn Gott sagt: nehmt das Recht in Schirm,
So habn sie keine Ohren.
Schlag sie aufs Maul, zerbrich ihr Zähn,
Ihr Backenzähn zerstoße,
Laß ihre Macht schmählich zergehn,
Wie Wasser ausgegossen,
Greif drein, Herr, ihre Pfeil zerbrich,
Die sie gerichtet habn auf mich,
Mein Seele zu verderben.
Für Angst ihr Seel verschmachtet furt,
Gleichwie die Schneck im Sommer,
Gleichwie ein unzeitig Geburt,
Die ans Taglicht nicht kommet,
Ihr Dornen werden reifen nicht,
Weil in der Blüt dein Zorn und Gricht
Sie frisch hinweg wird reißen.
Der Grechte solchs wird schauen an
Mit fröhlichem Gemüte,
Wenn durch Gotts Rache baden kann,
Sein Fuß in ihrem Blute,
Denn wird es rühmen jedermann,
Wer Gott vertraut hat wohlgetan,
Gott ist noch Richter auf Erden.
Contributed by B.B. - 2019/4/6 - 23:11
Language: French
Traduzione francese di Wolfgang Rund dell'adattamento di Schütz, dal sito del Coro Ernst Bloch
COMMENT ÇA, MESSIEURS, ÊTES-VOUS MUETS?
Comment ça, Messieurs, êtes-vous muets,
Que vous ne puissiez prononcer jugement ?
Ce qui est lisse et droit, vous le tordez,
Vous n'aidez personne à obtenir justice.
Volontiers vous exercez violence au pays,
Vôtre main ne manque aucun sacrilège,
Que veut advenir de cela à la fin ?
Vous, seigneurs injustes! Vous savez,
Que vous devrez payer amèrement
Les souffrances des pauvres,
Puisqu'elles sont dues à vos défauts.
La bouche qui plaint vos mauvaises actes
Vous jugera au fond de vos cœurs
D'une sentence amère.
Le globe entier est plein de clameur,
Le droit et les bonnes mœurs sont violés.
Venez, les pauvres, venez vers nous!
N'y a-t-il pas eu assez de douleurs ?
Il faut l'âme et la force de tous,
Pour qu'après tant des mauvaises passions
S'éveille un nouveau genre humain.
Comment ça, Messieurs, êtes-vous muets,
Que vous ne puissiez prononcer jugement ?
Ce qui est lisse et droit, vous le tordez,
Vous n'aidez personne à obtenir justice.
Volontiers vous exercez violence au pays,
Vôtre main ne manque aucun sacrilège,
Que veut advenir de cela à la fin ?
Vous, seigneurs injustes! Vous savez,
Que vous devrez payer amèrement
Les souffrances des pauvres,
Puisqu'elles sont dues à vos défauts.
La bouche qui plaint vos mauvaises actes
Vous jugera au fond de vos cœurs
D'une sentence amère.
Le globe entier est plein de clameur,
Le droit et les bonnes mœurs sont violés.
Venez, les pauvres, venez vers nous!
N'y a-t-il pas eu assez de douleurs ?
Il faut l'âme et la force de tous,
Pour qu'après tant des mauvaises passions
S'éveille un nouveau genre humain.
Contributed by B.B. - 2019/4/6 - 23:12
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Testo di Cornelius Becker (1561-1604), partore luterano di Lipsia, ispirato al Salmo biblico n. 58 (Condanna per i giudici iniqui)
Adattato musicalmente per corale nel 1660 da Heinrich Schütz, noto anche con il nome latinizzato di Henricus Sagittarius (1585-1672), importante compositore ed organista tedesco del periodo barocco. Si tratta dei versi 1,2 e 4 del testo originario.