Ich bin so menschenmüde und wie ohne Haut.
Die andern mag ich nicht – sie tun mir wehe.
Wenn ich nur fremde Menschen sehe,
lauf ich davon – wie sind sie derb und laut!
Ich bin so müde und wie ohne Haut!
(Chor der Arbeitslosen): Das ist ja hervorragend interessant, Herr Tiger!
Ich spinn mich selig in die Schönheit ein.
Schönheit ist Einsamkeit. Ein stiller Morgen
im feuchten Park, allein und ohne Sorgen,
durchs Blattgrün schimmert eine Mauer, grau im Stein.
Ich spinn mich selig in die Schönheit ein ...
(Chor der Proletariermütter): Wir wüßten nicht, was uns mehr zu Herzen ginge, Herr Tiger!
Ich dichte leis und sachte vor mich hin.
Wie fein analysier ich Seelenfäden,
zart psychologisch schildere ich jeden
und leg in die Nuance letzten Sinn ...
(Chor der Tuberkulösen): Sie glauben nicht, wie wohl Sie uns damit tun, Herr Tiger!
Ich dichte leis und sachte vor mich hin ...
(Alle Chöre): Wir haben keine Zeit, Nuancen zu betrachten!
Wir müssen in muffigen Löchern und Gasröhren übernachten!
Wir haben keine Lust, zu warten und immer zu warten!
Unsre Not schafft erst deine Einsamkeit, deine Stille und deinen Garten!
Wir: Arbeitslose, welke Mütter, Tuberkelkranke wollen heraus
aus euerm Dreck in unser neues Haus!
Wir singen auch ein Lied. Das ist nicht fein.
Darauf kommts auch gar nicht an. Und wir stampfen es euch in die Ohren hinein:
Völker, hört die Signale!
Auf zum letzten Gefecht!
Die Internationale
Erkämpft das Menschenrecht –!
Die andern mag ich nicht – sie tun mir wehe.
Wenn ich nur fremde Menschen sehe,
lauf ich davon – wie sind sie derb und laut!
Ich bin so müde und wie ohne Haut!
(Chor der Arbeitslosen): Das ist ja hervorragend interessant, Herr Tiger!
Ich spinn mich selig in die Schönheit ein.
Schönheit ist Einsamkeit. Ein stiller Morgen
im feuchten Park, allein und ohne Sorgen,
durchs Blattgrün schimmert eine Mauer, grau im Stein.
Ich spinn mich selig in die Schönheit ein ...
(Chor der Proletariermütter): Wir wüßten nicht, was uns mehr zu Herzen ginge, Herr Tiger!
Ich dichte leis und sachte vor mich hin.
Wie fein analysier ich Seelenfäden,
zart psychologisch schildere ich jeden
und leg in die Nuance letzten Sinn ...
(Chor der Tuberkulösen): Sie glauben nicht, wie wohl Sie uns damit tun, Herr Tiger!
Ich dichte leis und sachte vor mich hin ...
(Alle Chöre): Wir haben keine Zeit, Nuancen zu betrachten!
Wir müssen in muffigen Löchern und Gasröhren übernachten!
Wir haben keine Lust, zu warten und immer zu warten!
Unsre Not schafft erst deine Einsamkeit, deine Stille und deinen Garten!
Wir: Arbeitslose, welke Mütter, Tuberkelkranke wollen heraus
aus euerm Dreck in unser neues Haus!
Wir singen auch ein Lied. Das ist nicht fein.
Darauf kommts auch gar nicht an. Und wir stampfen es euch in die Ohren hinein:
Völker, hört die Signale!
Auf zum letzten Gefecht!
Die Internationale
Erkämpft das Menschenrecht –!
inviata da Bernart Bartleby - 7/11/2016 - 17:19
Lingua: Italiano
Traduzione italiana di Elisa Ranucci da “Kurt Tucholsky. Prose e poesie”, Guanda, 1977
MONOLOGO CON CORO
Sono stanco degli uomini e come senza pelle.
Non mi piacciono gli altri, mi fanno tanto male.
Scappo via quando vedo gente estranea:
è troppo rumorosa e grossolana.
Son così stanco e come senza pelle!
(Coro dei disoccupati): Ma quanto è interessante, signor Tigre!
Nella bellezza beato mi avviluppo.
Bellezza è solitudine. Un placido mattino
in un giardino umido, solo e senza pensieri,
tra il verde delle foglie luccica un muro, grigio nella pietra.
Nella bellezza beato mi avviluppo...
(Coro delle madri proletarie): Ma quanto è commovente, signor Tigre!
Sottovoce fra me e me vado poetando.
Fili d’anima sottilmente scompongo,
con psicologica finezza li dipingo
e per me nella sfumatura è il senso ultimo…
(Coro dei tubercolosi): Ma quanto ci fa bene, signor Tigre!
Sottovoce fra me e me vado poetando…
(Tutti i cori): Ci manca il tempo per le sfumature!
In buchi ammuffiti e nei camini siam costretti dormire!
Non ci va più di stare sempre a attendere!
E' la nostra miseria che ti dà pace, giardini e solitudine!
Noi altri disoccupati, madri avvizzite, tubercolosi,
per la nostra casa nuova lasceremo i vostri buchi fangosi.
Cantiamo noi pure una canzone. Non è fine.
Ma non è quello che conta. E noi ve la faremo ben sentire:
Sono stanco degli uomini e come senza pelle.
Non mi piacciono gli altri, mi fanno tanto male.
Scappo via quando vedo gente estranea:
è troppo rumorosa e grossolana.
Son così stanco e come senza pelle!
(Coro dei disoccupati): Ma quanto è interessante, signor Tigre!
Nella bellezza beato mi avviluppo.
Bellezza è solitudine. Un placido mattino
in un giardino umido, solo e senza pensieri,
tra il verde delle foglie luccica un muro, grigio nella pietra.
Nella bellezza beato mi avviluppo...
(Coro delle madri proletarie): Ma quanto è commovente, signor Tigre!
Sottovoce fra me e me vado poetando.
Fili d’anima sottilmente scompongo,
con psicologica finezza li dipingo
e per me nella sfumatura è il senso ultimo…
(Coro dei tubercolosi): Ma quanto ci fa bene, signor Tigre!
Sottovoce fra me e me vado poetando…
(Tutti i cori): Ci manca il tempo per le sfumature!
In buchi ammuffiti e nei camini siam costretti dormire!
Non ci va più di stare sempre a attendere!
E' la nostra miseria che ti dà pace, giardini e solitudine!
Noi altri disoccupati, madri avvizzite, tubercolosi,
per la nostra casa nuova lasceremo i vostri buchi fangosi.
Cantiamo noi pure una canzone. Non è fine.
Ma non è quello che conta. E noi ve la faremo ben sentire:
inviata da Bernart Bartleby - 7/11/2016 - 17:21
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Una poesia di Kurt Tucholsky pubblicata il 25 agosto 1925 su “Die Weltbühne” con uno dei suoi tanti pseudonimi, quello di Theobald Tiger.
Messa in musica da Lutz Görner e Simon Rebstock nel loro disco “Spricht Und Singt Lieder Und Texte Von Tucholsky / Hanns Eisler” del 1978.
Con la musica di Peter Vollhardt si trova invece nell'album della Tamerlan Orchester “Lieder Von Liebe Und Kampf”