Nicole

Canzoni contro la guerra di Nicole
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NicoleAm 30. Mai erscheint das neue Album „Alles fließt" von Nicole (gefolgt von einer DVD am 13. Juni, die auf Cuba aufgenommen wurde). Produziert von: Nein, eben nicht von Ralph Siegel. Die Zusammenarbeit mit dem Branchenprimus hat die 40-jährige Nicole (Seibert) am 30. Juni 2004 bekanntlich beendet. „Der Vertrag wurde von Seiten Ralphs nicht verlängert. Das hatte plausible Gründe. Es handelte sich um vertrags- bzw. hausinterne Gründe. Langer Rede kurzer Sinn: So wie der Vertrag bestand, gab es keine Verlängerungsmöglichkeit", sagt die Künstlerin.

Dass der 30. Juni 2004 als ein historisches Datum in die deutsche Musikgeschichte eingehen würde, sprach sich in der Branche natürlich schon Monate vorher herum. Auch Texter und Komponist Armin Pertl (Erfolge mit Wolfgang Petry u.v.m) bekam Wind von der Sache. Er und Nicole kannten sich bereits seit 1997 aus der glorreichen Siegel-Zeit. „Wir haben uns damals kennen gelernt und schon einige Lieder zusammen geschrieben", erzählt Armin Pertl. „Als ich Anfang 2004 von dem Vertragsende erfuhr, habe ich mich hingesetzt und ein Konzept mit zwölf neuen Liedern für Nicole ausgearbeitet."

Zusammen mit der Künstlerin traf man sich bei den Brüdern Giorgio und Martin Koppehele in deren Avenue-Studios in Neufahrn bei München und spielte den gemeinsam von Nicole, Armin Pertl und Martin & Giorgio Koppehele komponierten Song „Alles fließt" ein. Dass sich Nicole dabei auf keine Experimente einlassen wollte, versteht sich von alleine, wenn man einen Blick auf die Geschichte des Studios wirft. Denn: Die Brüder Koppehele und ihr über die deutschen Landesgrenzen bekanntes Studio (www.avenue-music.com) versprachen perfekte Arbeitsbedingungen. Dort wurden bereits erfolgreiche Werke von Ambra, Lou Bega oder auch Bro´sis produziert.

Das Neue: Zum ersten Mal entstand ein Song (später das ganze Album) im Dolby Surround-Format. „Nicole hat sich bei der ersten Produktion pudelwohl gefühlt", erinnert sich Pertl. Und auch vom Ergebnis war Nicole sofort überzeugt. Ihr Vergleich trifft den Nagel auf den Kopf: „Ich stelle immer den Teamgeist an die erste Stelle. Wir sind drei Männer und eine Frau, die sich entschlossen haben, etwas zu wagen, was Neues auszuprobieren – nämlich im Surround Sound aufzunehmen. Das kennt man ja sonst nur vom Kino. Man steht praktisch in dem Lied drin. Jeder hat seine Aufgabe: Der eine beschäftigt sich ein wenig mehr mit dem Arrangement, der andere ein bisschen mehr mit der Musik. Ich würde das Team in diesem Fall als Auto mit vier Rädern bezeichnen. Hätte eines gefehlt, wäre dieses Projekt gescheitert. Es konnte nur in dieser Konstellation funktionieren."

Auf den 13 Liedern kommt Nicole nicht ausschließlich fröhlich daher, denn sie will ihren Fans wie immer auch etwas mitteilen: „Es ist ein `an die Hand nehmen’ der Menschen. Ein beruhigendes Album voller Lebensweisheiten. Es soll vermitteln: Gib´ mir die Hand und geh´ mit mir auf eine Reise. Gut gemeinte Ratschläge sind auch enthalten, von denen ich überzeugt bin, dass sie einem helfen, wenn man in gewissen Situationen steckt. Die Menschen sollen das Gefühl haben, dass sie unheimlich gut aufgehoben sind."

Und damit sie das wirklich sind, dafür legte sich Nicole auch bei „Alles fließt" mächtig ins Zeug. Die Künstlerin und ihre Fans kann man als bestes Beispiel für eine erfolgreiche Symbiose aufführen. Dazu muss man nur Nicole zuhören, wenn sie über ihre Auftritte spricht: „Ich bin hochkonzentriert, weil ich 26 Texte behalten muss. Dann muss man auf Zurufe von Leuten reagieren – oder auch nicht. Aber meistens reagiere ich schon. Es findet eine Art Kommunikation statt. Und die ist nicht einseitig. Da treten Leute an die Bühne, welche sich mir offenbaren. Ich bekomme schon mit, dass sich Menschen nach einem Lied für eben jenes bedanken – mit Tränen in den Augen. Wenn es beispielsweise darum geht, dass eine Frau zuhause geschlagen wird, aber trotzdem immer wieder zurückkehrt. Und ich weiß: Nach diesem Abend verlässt sie den Mann vielleicht wirklich. Das sind für mich Momente, da möchte ich mit niemandem tauschen. Ich komme mir dabei vor wie eine große Schwester, an deren Brust sich jemand ausheult. Besonders für jüngere Menschen versuche ich auch Werte zu vermitteln."

Für Nicole stehen dabei Ehrlichkeit, Anstand und Hilfsbereitschaft an erster Stelle. Denn ihr ist klar: „Mir ist bewusst, dass ich für viele ein Vorbild bin. Egal, ob das nun optische oder menschliche Gründe hat. Für diese Personen bin ich auch irgendwie ein Sprachrohr. Die Menschen identifizieren sich mit einem. Sie fühlen sich angesprochen, wenn ich Probleme anspreche."

Die Kraft, sich immer wieder ins Studio zu stellen, auf Bühnen zu singen oder die Strapazen der vielen Arbeitsreisen auf sich zu nehmen, nimmt die Skorpionfrau aus ihrer Oase des Friedens in der Nähe von Saarbrücken. Dort wohnt sie mit ihren beiden Töchtern und Ehemann Winfried, dem das Stück „Engel ohne Flügel" gewidmet ist: „Da geht es um meinen Fels in der Brandung, meinen Mann Winni, der wie ein Engel über mit schwebt; auch mein Schutzengel, der zusieht, dass es mir gut geht. Und an den man sich anlehnen kann, wenn es allzu hektisch sein sollte. Auf ihn ist Verlass."

Auch für den Song „Ich würd’ es wieder tun" stand ihr „Winni" als Inspirationsquelle in ihrem geistigen Auge zur Verfügung: „Das ist noch ein Loblied auf meinen Mann. Ich würde es also auf alle Fälle wieder tun. Ich habe auch schon gesagt: Wir sind jetzt 20 Jahre verheiratet und ich würde sofort morgen in den Flieger steigen, in Kapstadt auf den Tafelberg gehen und dort nochmals ja sagen." Doch Nicole möchte ihr Glück mit allen ihren treuen Fans teilen: „Ich sehe mich stellvertretend für alle Frauen, die einen solchen Menschen an ihrer Seite haben."

Nicole hatte es als deutsche Künstlerin in einem harten Geschäft und trotz illegaler Downloads über 23 Jahre geschafft, sich ohne Skandale und unfaire Methoden einen großen Namen zu machen – ohne irgendwann abzustürzen. Und dabei ist ihr Erfolgsrezept so einfach: „Ich habe immer versucht, meine Familie aus den Blättern raus zu halten, meine Kinder zu schützen, sie nicht fotografieren lassen. Und ich war immer bestrebt, durch Leistung zu überzeugen. Nicht durch gefakte Geschichten, so wie manche Kollegen diese Art von Spielchen betreiben. Ich habe mich nie verbogen und bin meinem Grundsatz treu geblieben: Ehrlich währt am längsten. Und wenn du es nicht schaffst, aus eigener Kraft nach oben zu kommen und dich dort zu halten, dann hast du das auch nicht verdient. Ich bin ein Fighter, ein Kämpfer und möglicherweise hat mir meine Mutter bei der Namensgebung schon etwas mit in die Wiege gegeben, denn Nicole kommt aus dem Griechischen und heißt: die „Siegerin des Volkes."

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